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Tourenbericht:
Kletterlager

JO-Angenstein meets „Asterix in Korsika“

Die Fahrt nach Europa: Abends stehen alle punkt sieben Uhr vor den legendären Büssli. Ausser Mirjam. Alle haben einen selbst gebackenen Kuchen dabei. Ausser Mirjam. Am Zoll haben alle sofort die ID zur Hand. Ausser Tirza… … und Mirjam. Kaum hat Jonas die Grenze über- und fast umgefahren, schreit Mr. Sunshine „Juhu, endlich in Europa!“
Auf dem Camping Solenzara angekommen,  zaubert Tom eine riesige überdachte Küchengarnitur für gut 20 Personen aus dem Anhänger! Dies beeindruckt vor allem die JO-Baselland-Mitgliederin, die solche Dimensionen nicht gewohnt ist... Nach dem Tobias den Salat „gekocht“ hat und wir übervoll sind mit Pasta, motiviert uns Bergführer Andreas Meieli  für die kommenden Klettertage mit starken Worten: „ Ich freue mich sehr, aber nicht auf euch, da ich euch ja noch nicht kenne, sondern auf das geile Gebiet hier.“

Dieses Gebiet erklettern wir in den folgenden Tagen ausgiebig:
Sonntag: Mit Andi repetieren wir spielerisch, was wir beim klettern alles nicht tun sollen (richtig: Das Telefonieren während dem Sichern hat Andi uns nicht verboten, aber man sollte es trotzdem lassen, was jetzt ALLE wissen). Der Sonn- wird zum Regen-Tag, aber das spült uns noch lang nicht die Ideen aus dem Kopf: Bald tummeln wir uns in einer Höhle; an der Decke, am Boden oder im Selbstaufstieg an den Seilen.
Montag: Nach dem Aufwärmen (Tobi: 7b+ …) setzen wir heute Friends und Keile im Sektor Conca. Wichtig: Sturzrichtung und Seilbewegung beachten. Wichtiger: Nicht den Bohrhaken folgen, sondern den Rissen, denn Tom-der-Felsflüsterer weiss: „Der Fels spricht zu dir!“ Dienstag: Während dem Zustieg zur Mehrseiltour werden wir laufend als Wegweiser/ Hinweisschilder/ „Volkszähler“ eingesetzt. Dieses System ist ein Patent von Andi. So erreichen wir bunt durchgemischt die Einstiegsrouten wo das Chaos (mehr oder weniger) fröhlich weitergeht. Der alpine Granit ist so herrlich griffig, dass einige von uns zusätzliche Schwierigkeiten in Angriff nehmen: Jodok und Georg schliessen die Tour ab mit einer eigenen Variante, Tobi klettert mit Bergschuhen, Paul klettert mit zwei menstruierenden Frauen. „Ich weiss nun zu viel“, bedauert er sich am Abend… Tja ;-) …
Mittwoch: Pause! Wir besichtigen die Altstadt Porto Vecchio. Ferdinand und Georg besichtigen insbesondere die Hausmauern – mit dem Hintergedanken, wie man diese am schnellsten erklettern könnte.
Donnerstag: Noch vor dem Klettern am Pavella-Pass schlürfen wir Gulaschsuppe zum Frühstück. Nachher gibt’s sonnige Mehrseillängen, und Paul klettert wegen Blasen in den grossen Bergschuhen. Sonja und Fränzi verlaufen sich (Andis Wegbeschreibung „immer der Wand entlang“ war etwas ungenau…)
Freitag: Die Reste vom Vorabend stehen heute zur allgemeinen Freude nicht auf dem Zmorgebuffet. Wo sie wohl hingekommen sind, fortwerfen dürfen wir ja nichts…? Tom enthüllt uns dieses Geheimnis als er später das rote Büssli neben einer Horde Wildschweine parkt und verschmitzt aus dem Kofferraum eine Pfanne voll „Schweinefutter“ hervorholt…
J Wir „laufen“ sehr gemütliche Mehrseillängen hoch, die Cracks von uns sind an einem anderen Ort am auspowern.
Samstag: Nochmals klettern wir im Conca-Sektor. Aber nur noch im 5. Schwierigkeitsgrad, wie Tom bemerkt: 5a, 5b, 5f, 5y… (jaja, der 5er ist ein e n d l o s e r Bereich…!) Nochmals strapazieren wir unsere Muskeln, in Gedanken sind einige aber bereits beim Chaos in und um die Zelte, das es noch zu packen gilt vor der morgigen Heimfahrt. Und unsere zwei jüngsten Nachwuchstalente Joel und Ferdinand sind mit den Gedanken nirgendwo und schlafen friedlich.

Die Abende: Die meisten übernachten immer draussen direkt am Strand. Sensation: Eines Morgens entdeckt Paula eine Ente im Meer! Oder war das der Kopf von Frühschwimmer Jodok? Zwei andere Köpfe schwimmen indes in kletterphilosophischen Gedanken: „Natürlich glaubt Tirza felsenfest, Klettern sei Kunst (wie alles auf der Welt). Tobi dagegen ist überzeugt, Klettern sei ein Sport, oder schon fast Mathe, weil man vorgegebene Probleme lösen müsse“, berichtet Mirjam, die Rekordhalterin von Mückenstichen.
Die Liebe ist neben dem Klettern auch immer ein Thema am Abend… Alex verfasst eine tief-romantische Postkarte an „Unbekannt“ und hilft bei den Black-Storys kräftig mit seiner Lieblingsfrage „Isch sie hübsch???“. Anja löst ihr abendliches Guthaben bei Massagegott  Georg ein und rätselt statt an Black-Storys an einer Lovestory: Mit welchen 5.5 JOlern wollte man sie bereits verkuppeln ? Luki fällt als Option weg, er ist vergeben an Lady Gaga
J 

Good Bye: Bei der Abreise am Sonntagmorgen sind wir froh, wurden wir in Korsika nicht kugelrund wie Obelix, sondern so athletisch-stark wie sein gallischer Freund.  Vielleicht sind die Wildschweine schuld, weil sie unsere Essensreste weggefuttert haben? Vielleicht – wohl eher – ist aber Tom schuld daran, dass 18 Menschen zusammen mit Herzblut und jeder Menge Spass 10 Tage lang ihr Allerbestes gaben. Die JO  ist nur so viel Kult wie die Menschen, die mitwirken. Wir danken Dir, Tom, herzlich für die spitzenmässige Lagerleitung, und Salome, Sonja, Fränzi, Jonas und Andi, dass die JO unsere zweite „Kletterfamilie“ sein darf.